Geheimnisse der filmtechnik vom klassenprimus 

Heutzutage hat nicht nur die Bildverarbeitung bei den Smartphones deutliche Fortschritte gemacht, sondern auch die Art, wie Unternehmen ihre Produkte präsentieren, damit beim Betrachten eines Werbespots spontan das Gefühl entsteht „Das will ich haben!“

Sie haben herausgefunden, wie sie die emotionale Verbindung zwischen dem Produkt und uns herstellen, den Käufern. Die Angst etwas zu verpassen ist ein starker Impuls, den sich alle Hersteller von Smartphones immer wieder zu Nutze machen. Allerdings gibt es einen Hersteller, bei dem sie dies seit langem besonders gut beherrschen: Apple.

Ihre Marketingkampagnen werden ständig besser und das gilt auch für die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Doch es gibt etwas beeindruckend Einzigartiges an ihren Produktaufnahmen. Sie schaffen es immer, wunderschön saubere und klare Bilder aufzunehmen und auf ein völlig neues Niveau zu heben, indem Bewegung hinzugefügt wird.

In diesem Video stellen wir drei der beliebtesten Produktaufnahmen aus Werbespots von Apple vom Anfang bis zum Ende nach, sodass alle sie nachmachen können: den Hero Shot, die Detailaufnahme und den Context Shot.

Der Hero Shot zum Enthüllen des neuen Produkts

In fast allen Werbespots von Apple kommt diese Art von Nahaufnahme vor. Das ist der heiß ersehnte Moment, in dem die Marke endlich dem bereits ungeduldig wartenden Publikum präsentiert, wie das neueste Produkt aussieht. Diese Aufnahme ist die Enthüllung und muss beim Publikum einen Wow-Effekt auslösen. Darum darf sie nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Hero Shots zur Enthüllung werden normalerweise an Orten oder in Szenerien aufgenommen, die mit den Emotionen und der Stimmung der Aufnahmen harmonieren. Wir haben einen großen Industrieventilator als Hintergrund gewählt. Die Auswahl eines solchen Elements anstatt eines einfarbigen, glatten Hintergrunds verleiht der Aufnahme perspektivische Tiefe.

Wir haben diese Aufnahmen in drei Hauptschritte unterteilt. Zunächst bereiten wird das Telefon und die Bewegung vor.

Für diese Produktion haben wir uns für eine Canon C200 mit einem Manfrotto Nitrotech 612 Videokopf entschieden, da der stufenlos verstellbare Gewichtsausgleich äußerst geschmeidige, langsame und gleichförmige Bewegungen garantiert, und haben dann für die Bewegungen einen Genie II Linear auf einem Magic Carpet Pro montiert.

Die Vorbereitung des Telefons war ebenfalls keine einfache Aufgabe. Für diese Aufnahmen haben wir die Kamera auf einem Genie II Pan Tilt montiert, um Neigung nach oben und unten zu ermöglichen.

Die Beleuchtung ist entscheidend bei diesen Aufnahmen und auch wenn es verrückt klingt, es ist gar nicht so kompliziert, den gewissen „High-Tech-Produktglanz“ zu erzielen.  Wir haben Litepanels Gemini 1×1 eingesetzt, um die benötigte sanfte Hintergrundbeleuchtung zu erhalten und einen Lastolite Skylite Diffusor zum Aufhellen. Der Einsatz von DMXhat uns außerdem ermöglicht, drei separate „Beleuchtungsszenen“ zu erzeugen und zeitlich zu koordinieren.

Lustiges Detail am Rande: Wir haben auch hinter dem Rotor des Ventilators einen Genie Mini II angebracht, um die Drehzahl exakt an unsere Bedürfnisse anzupassen, da die Einstellungen am Ventilator selbst unzureichend waren.  Für diese Produktion wurde der Slider für sicheren Stand am zentralen 3/8-Zoll-Gewinde eines Gitzo Systematic Stativs montiert, um das Gewicht von Kamera/Kopf beim Filmen auszubalancieren.

Die Detailaufnahmen heben die besten Eigenschaften des Produkts hervor

Apple weiß, dass die Kunden bei jedem neuen Produktwerbespot vor allem die neuen und einzigartigen Funktionen und Eigenschaften des Produkts sehen möchten. Darum werden mit größter Sorgfalt wunderschöne Nahaufnahmen komponiert, die beim Zuschauer sofort für den Wow-Effekt sorgen.

Ähnlich wie beim Hero Shot haben wir das Smartphone auf dem Genie II Pan Tilt mit einem Saugnapf befestigt und haben die Beleuchtung mit dem Schwerpunkt auf Hintergrundbeleuchtung und scharfe Kanten eingerichtet. Und da wir immer gerne alternative Möglichkeiten für die Nutzung der Produkte von Syrp aufzeigen, haben wir für diese Aufnahmen eines derLitepanels Gemini 1×1 auf dem Genie II Linear montiert. Durch die Bewegung dieser Leuchte kann eine der Lichtlinien weiterziehen, während sie näherkommt und an der Kante herumläuft.

Der Context Shot als krönender Abschluss

In diesen Einstellungen ist das Produkt in einem realen Umfeld oder Szenario zu sehen. Hier bieten sich unendliche Möglichkeiten und die Entscheidung, welche Elemente am besten mit dem Hero-Produkt harmonieren, bleibt der eigenen Vorstellung überlassen.

Da dieses spezifische Video schließlich einen Werbespot von Apple simulieren soll, fanden wir es klug, das Telefon zusammen mit anderen technischen Produkten zu präsentieren, die Kunden lieben und nutzen. So wird der Zuschauer durch verschiedene alltägliche Ereignisse begleitet, bei denen das Hauptprodukt zum Einsatz kommt, während dem Publikum gleichzeitig auf subtile Weise noch andere Produkte der Marke präsentiert werden. 

Wir haben bei diesen Einstellungen als Slider einen Syrp Magic Carpet Pro mit zwei Magic CarpetSchlitten als Träger für die Ausrüstung eingesetzt und einen Genie II Linear für die Bewegung unserer Ausrüstung, was für einen äußerst coolen Kamera-Effekt sorgt. Außerdem haben wir einen Genie Mini II mit einem Stück schwarzem Karton bestückt und mit unseren Litepanels Gemini 1×1 kombiniert, um die Lichtmenge für die Aufnahmen zu steuern. Bestimmt ergeben sich einige ziemlich coole Ideen aus dieser Kombination der Ausrüstung, die komplett von Manfrotto 055 Stativen abgestützt wird!

Der Hauch von Magie durch Nachbearbeitung

Die Aufnahmen zu bereinigen ist äußerst wichtig. Beim Vergrößern in der Nachbearbeitung stellt man fest, dass einiges getan werden muss, um die Schönheit der Aufnahmen wirklich herauszuarbeiten. Staub, Kratzer und andere Schönheitsfehler zu entfernen ist ein Prozess, der volle Aufmerksamkeit und Sorgfalt erfordert. Für diese wichtige Aufgabe haben wir After Effects verwendet.

Darüber hinaus wurde DaVinci Resolve eingesetzt, um alle Elemente zu maskieren und zu entfernen, die in den Szenen nicht erwünscht sind, wie z. B. Gelenkarme. Dies lässt sich auch mit Premiere Pro oder After Effects erledigen.

Zu guter Letzt und mit genauso viel Elan haben wir dann die Musik ausgewählt, das gesamte Video editiert und die Farben abgestimmt und bei all dem versucht die Vorgaben der Marke zu treffen.

Das Ergebnis? Einfach das Video bis zum Ende anschauen!

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