WIE MAN EINEN STOP-MOTION-WERBESPOT MACHT, DER DEN RAHMEN SPRENGT

Der Sommer steht vor der Tür und die Unternehmen bereiten alle Arten von Angeboten und Sonderaktionen vor, die überall im Web verbreitet werden, was es für jede Marke wirklich schwierig macht, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Wenn sich der Inhalt eures Werbespots also von der Masse abheben soll, ist unser neuer Beitrag über Stop-Motion bestimmt eine wertvolle Hilfe, um diese Animationstechnik zum Aufnehmen eines Werbespots für eure Marke  selbst auszuprobieren und wir haben hier ein paar schnelle Tipps zusammengestellt, die es euch ermöglichen sollen, das alles auch bei eurem nächsten Werbespot-Auftrag einzusetzen.

Also am besten das Video mit der ganzen Anleitung ansehen oder weiter nach unten rollen, um die schriftliche Zusammenfassung zu lesen.

FESTLEGEN DER KREATIVEN RICHTUNG UND PLANUNG DES RAUMS

Für Produktwerbespots und Anzeigenkampagnen ist dies wahrscheinlich der Schritt mit den größten Herausforderungen. Nachdem der Hauptrahmen der Produktion abgesteckt ist, muss nur noch die Kreativität einsetzen.

Ein Brainstorming ist ein guter Ausgangspunkt für neue Ideen. Aber unkonventionelles Denken kann manche beunruhigen, die nicht gleich alles riskieren mögen und einen traditionellen Ansatz bevorzugen. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir bei Manfrotto kreative Leute haben, die ihre Fertigkeiten gern extrem auf die Probe stellen (sowie das restliche Marketing-Team), um neue Inhalte zu schaffen. Nach dem Brainstorming und den ersten Schritten auf dem richtigen Weg, sollte an der Idee festgehalten werden, mit gerade genug Modifikationen, um Projektziel, Budget und Zeitrahmen einzuhalten.

Für diese Produktion war die Vorbereitung der Schlüssel. Matt und Chase haben kreative Stilreferenzen ausfindig gemacht, ihre Animationskunst entsprechend ausgerichtet und einen vollständigen Projektvorschlag sowie Kostümlisten mit Farbpaletten erarbeitet, um den Farbton auf den Punkt zu bringen. Zu guter Letzt haben sie ein Modell des Studios in CAD (3D) erstellt, um die Objektive und Kamerafahrten zu planen und sicherzustellen, dass nichts unnötig bemalt wird.

Und dann haben sie uns die frohe Kunde überbracht: Um dieses Stop-Motion-Video aufzunehmen, werden die makellos weißen Wände unseres Studios bemalt… mehrere Male!

SCHMUTZIGE HÄNDE SIND EIN ZEICHEN FÜR KREATIVEN ERFOLG

Beim Aufnehmen eines Stop-Motion-Projekts von diesen Ausmaßen, ist Präzision der Schlüssel. Es wurde ein neun Meter langer Magic Carpet Pro Slider mit einem Genie II Linear kombiniert. Für diese Produktion kam eine Canon Mark 6D II und als Kopf ein Manfrotto XPRO 3-Way zum Einsatz, perfekt für noch mehr Präzision beim Einstellen des Ausschnitts und Aufnehmen, dank einstellbarer Friktion und Wasserwaage. Zum Abstützen der Ausrüstung wurde ein Stativ der Reihe 055 gewählt, um maximale Leistung und Standfestigkeit zu gewährleisten. 

Da sich die Hauptkamera bewegt, wird für die Genauigkeit eine zweite Referenz benötigt, darum wurde eine Sony A9 in der Mitte des Raums mit einer Manfrotto Super Clamp Fotoklemme.an einem Tisch befestigt.

Matt und Chase (und noch ein paar kleine Helfer) haben den Hintergrund Einzelbild für Einzelbild gemalt. Für den Übergang zwischen den Einzelbildern haben sie mit einem Panasonic PT-RZ970BU die Umrisse für jedes Einzelbild auf die Wand projiziert, um mit wenig Aufwand die Präzision beim Bemalen zu erhöhen.

Nicht nur die Bemalung des Hintergrunds, sondern auch die Animation der Person in den Szenen war eine Herausforderung, bei der ein Avenger Combo StativManfrotto Magic Arm und ein Stativ der Reihe Combo halfen, die schwere Aufgabe zu bewältigen. Vorab mussten sie einen Testlauf für jede Animation durchführen, um die Animationskurven zu verfeinern und sicherzustellen, dass ihnen die endgültige Aufnahme gefällt. Bei Stop-Motion sind selbst kleine Anpassungen nach der Aufnahme nahezu unmöglich!

Nach Abschluss der Gesamtplanung sind sie in den nächsten Baumarkt gegangen, um einige große Farbeimer zu kaufen, haben sich im Supermarkt mit paar Snacks versorgt und danach das Studio fünf Tage lang kaum noch verlassen.

WIR ANIMIEREN EIN BILD NACH DEM ANDEREN!

Die Nachbearbeitung muss nicht unbedingt eine Herausforderung sein, wenn man sie Schritt für Schritt angeht. Dank der Planung im Vorfeld war die Nachbearbeitung dieses Projekts tatsächlich ziemlich geradlinig.

Das Verfahren besteht hauptsächlich aus zwei grundlegenden Schritten. Als erstes haben wir die Clips an der Zeitlinie ausgerichtet, damit die Bewegungen von Szene zu Szene zueinanderpassen. Dank der Fähigkeit der Bewegungssteuerung, die Bewegungen genau zu wiederholen, ging es nur darum, das passende Einzelbild zu finden.

Der zweite Schritt war das Entfernen des Avenger Combo Stativs, um die schwebenden Objekte zu animieren. Das Kaschieren unerwünschter Objekte kann dabei sehr zeitaufwändig sein. Im gesamten Stop-Motion-Video wurden bei allen Einzelbildern mit zu entfernenden Objekten Clean-Plates eingesetzt. Obwohl das den Aufnahmeprozess verlangsamt hat, vereinfachte es jedoch die Nachbearbeitung insofern, als dass alle unerwünschten Objekte im Einzelbild ganz einfach maskiert werden konnten, um die Clean-Plate dahinter zu verbergen.

GANZ EHRLICH: KREATIV ZU SEIN IST SCHWER

Unser Ziel war klar: Wir wollten einen Produktwerbespot drehen, der sich von allen anderen in den Kampagnen für die Sommereinkäufe unterscheidet. Das ist genau das, was sich jede Marke wünscht, aber es ist auch leichter gesagt als getan.

Das Gefühl zu überwinden, dass es alles schon gegeben hat, ist schwer, besonders für diejenigen deren Aufgabe genau daraus besteht, kreativ zu sein. Alle erwarten stets aufs Neue von ihnen, dass noch nie dagewesene Produktionen das Publikum in Erstaunen versetzen.

In Wahrheit ist es praktisch nicht vorhersagbar, welche Reaktion man als Künstler auf unkonventionelle und einzigartig kreative Inhalte vom Publikum erhält. Manchmal erhält man Lob und manchmal unfaire Kritik.

Als Zuschauer ist uns höchstwahrscheinlich gar nicht bewusst, wie viel Arbeit es macht, solch ein einmaliges Video von nur zehn Sekunden zu produzieren. Manche Produzenten werden denken, dass sich der Aufwand nicht lohnt.

Aber trotz allem glauben wir als Kreative, dass man halt manchmal alles riskieren muss, um sich dann vom Ergebnis überraschen zu lassen!

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